Montag, 16. Oktober 2017

BLOGSchrift | Ausgabe 5. | HERBSTZEIT

Ostfalia-Kooperation: Wege ins Studium öffnen

Das Wolfsburg-Kolleg konnte erneut einen starken Partner gewinnen, der unsere Kollegiatinnen und Kollegiaten unterstützen möchte, ihre Bildungs- und Qualifizierungspotentiale zu nutzen. Vor allem die Kollegiaten, die nicht aus akademischen Familien stammen, sollen im Rahmen des Projektes „Wege ins Studium öffnen“ bei ihrem Weg ins Studium begleitet und unterstützt werden. Dazu bietet die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Informationsveranstaltungen, Beratungen sowie ein Talentscout-Programm an. Auch die Vermittlung von Angeboten der Studienorientierung wird Teil dieser Kooperations-Vereinbarung sein. Nähere Informationen zu dieser Kooperation erhalten Sie bei Frau Wiederhold. 
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Husten, Schnupfe, Heiserkeit…. 
Ein Schülerkommentar.

Noch kürzlich hatte ich beschlossen, mich auf den Herbst zu freuen. Maroni, Tee, bunte Blätter… es schien so schön. Und jetzt? Regen. Kälte. Ausfallende Heizungen. Grau wohin man blickt. Und als wenn das noch nicht schlimm genug wäre, gesellen sich noch Husten, Schnupfen und Halsweh dazu. Tagtäglich stehe ich etlichen schniefenden Menschen gegenüber, die sich trotz offensichtlicher Erkrankung in die Schule schleppen. Und ich frage mich: Warum? Die Antworten fallen wenig unterschiedlich aus. Manche haben Angst, wertvollen Stoff vor der Klausur zu verpassen. Andere sorgen sich sogar um ihr Abitur. Alle aber haben mir gesagt, dass die neue verschärfte Fehlzeitenregelung der wichtigste Grund sei, warum sie sich nicht krank meldeten. Ich stutze kurz und überlege. Es ist ganz normal, dass man sich im Krankheitsfall telefonisch abmeldet und dann – vor allem bei Klausuren und Referaten – ein Attest vom Arzt vorlegt. So weit ist nichts ungewöhnlich. Im Gespräch aber höre ich, dass viele Kollegiatinnen und Kollegiaten Angst (!) hätten, attestpflichtig zu werden. So wie andere, weil sie sich mal ein oder zwei Tage wegen Unwohlseins telefonisch abgemeldet hätten. Ohne Attest. Es scheint daher für viele nur eine kurze Überlegung zu sein, ob sie sich „drei Stunden lang“ (O-Ton) in das Wartezimmer eines Arztes setzen oder ob sie sich lieber krank durch den Schultag schleppen. Prinzipiell kann ich diese Denkweise absolut nachvollziehen. Aber krank in die Schule?

Ich sehe es ja ein: Manchmal gibt es Tage, an denen man einfach nur im Bett bleiben möchte, in der Hoffnung, viel Schlaf und Ruhe könnten helfen. Ein Anruf und es wäre erledigt. Auf der anderen Seite muss ich aber auch zu bedenken geben, dass es diese Regelung – sich einmal für einen oder zwei Tage ohne Attest und ohne negative Konsequenzen krank melden zu können – schon einmal gab. Und dass wir diese Regelung ändern mussten, weil zu viele das ausgenutzt haben, um schön ihr Bafög zu kassieren, ohne sich dabei aber zu oft im Kolleg blicken zu lassen. Dass DAS nicht sein kann, weiß ich spätestens, wenn ich alle Kollegiaten vor mir sitzen sehe, die immer da sind und die den Unterricht ernst nehmen. Was also tun? Ganz ehrlich: So ganz genau weiß ich es nicht. Ich weiß hier nur zwei Dinge. Erstens brauchen wir strenge Regeln. Zweitens: Die Gesundheit geht immer vor! Gefragt ist hier also ein kluger Kompromiss, den ich hier allein nicht anbieten kann. Und so denke ich, dass wir das Thema ‚Fehlzeitenregelung‘ / ‚Krankmeldungen‘ wohl oder übel noch einmal auf die Agenda nehmen müssen. In der Zwischenzeit hoffe ich aber, dass alle Kollegiaten gut auf ihre Gesundheit achten. Es ist weder gut, sich selbst krank irgendwohin zu schleppen, noch andere anzustecken. Vor allem nicht, wenn die Herbstferien vor der Tür stehen. ;)
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Wenn zwei sich streiten…. Kann der dritte helfen. Oder: Nieder mit der Gruppenarbeit?

Gruppenarbeiten, Präsentationen, Hausaufgaben. Der Schulstress hat viele von uns längst wieder im Griff. Ständig muss man etwas vorbereiten oder einreichen, Absprachen treffen und seine Zeit gut organisieren. Wie schnell passiert es da, dass es – gerade bei Gruppenpräsentationen – zu Problemen oder Streitigkeiten zwischen den einzelnen Mitgliedern kommt. Ob man gemeinsame Termine finden muss, die Aufgaben gerecht verteilen will oder eigene Deadlines setzt, an dem jeder seinen Teil fertig haben soll – Streitpotential gibt es zur Genüge. 

Beliebte Beschwerden bei Lehrern sind die, die sich darauf beziehen, wer wie viel Zeit oder Anstrengung in das Projekt investiert hat und wer nicht. Als Lehrer steht man dann da und weiß nicht so recht, wie man mit solchen Aussagen bei der Bewertung umgehen soll. Sie soll ja schließlich gerecht sein und die Gruppenleistung würdigen. Aber letztlich steht Aussage gegen Aussage – schwer nachprüfbar. Längst wurden Forderungen seitens der Schüler laut, gänzlich auf Gruppenarbeiten zu verzichten. Aber so einfach ist das nicht. Die Gruppenarbeit hat ihren berechtigten Platz im Unterricht – neben diversen anderen Sozialformen. Die Frage ist doch vielmehr: Wieso tun sich erwachsene Menschen so schwer, mit anderen zusammenzuarbeiten? Und die Antwort? Ist recht einfach: Weil es oft genug an der Kommunikation hapert. Absprachen sind oft zu wenig konkret. Anstatt zusammenzuarbeiten, werden die Inhalte in die absurdesten Kleinteile zerhackt und verteilt. Jeder macht nur seins. Erwartungen und Gefühle werden nicht angesprochen. 

Wie, ich soll über Gefühle sprechen? In der Gruppenarbeit? Ja! Denn es zeigt sich, dass Konflikte schnell entstehen und dann weiterschwelen, weil nie über persönliche Befindlichkeiten gesprochen wird. Der Streit ist da, Schuld hat natürlich immer der andere und ich hab mir doch selbst so viel Mühe gegeben! Wenn es dann aber plötzlich – zum Beispiel in einer Mediation – darum geht, warum bestimmte Dinge nicht zum Termin fertig waren, warum so wenige Stichpunkte zusammengekommen sind oder warum man bei keinem der vereinbarten Treffen dabei war, dann gibt es plötzlich ganz viele Aha-Momente. 

Mediation, was das denn? Mediation ist die Vermittlung bei Konflikten zwischen zwei oder mehr Menschen. Ein Mediator oder eine Mediatorin versucht, in einem Gespräch zwischen den sogenannten Konfliktparteien zu vermitteln, indem alle in gleichem Maße zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge schildern können. Plötzlich erfährt man dann vom Gegenüber, dass er/ sie eigentlich letzte Woche krank war und trotzdem versucht hat, die Arbeit hinzubekommen. Dass es private Sorgen und Probleme gab, die einen belastet und eine konzentrierte Arbeit erschwert haben. Oder dass man schlicht überfordert war mit dem Thema und Angst hatte, die anderen zu fragen und womöglich ausgelacht zu werden. Solche Schilderungen führen in der Regel dazu, dass man plötzlich versteht, warum dieses oder jenes nicht so funktioniert hat, wie man es sich erhofft hatte. Plötzlich denkt man sich: Wenn ich das gewusst hätte! 

Man mag sich jetzt fragen, wieso eine Mediation hilfreich sein soll, wo doch sowieso schon alles schiefgelaufen ist. Ganz einfach: Zum einen kann ich meinen Streit beilegen und muss mich nicht mehr mit all den negativen Gedanken belasten. Zum anderen kann ich mir wertvolle Erfahrungen mitnehmen, die eine zukünftige Zusammenarbeit vereinfachen können. Denn die Lösungen für den Konflikt bietet nicht der Mediator an. Diese werden von den anderen beiden Gesprächsteilnehmern gemeinsam erarbeitet, sodass alle mit der Lösung des Konflikts zufrieden sein können. 

Wer selbst einen Konflikt in der Mediation bearbeiten will – sofern beide Konfliktparteien einverstanden sind -, kann das Mediationsangebot des Wolfsburg-Kollegs nutzen. Unter der E-Mail-Adresse jahn@wob-kolleg.ni.lo-net2.de können Sie Termine vereinbaren. Für alle anderen gibt’s den Tipp: Reden Sie einfach öfter miteinander. Tauschen Sie sich aus, fragen Sie sich gegenseitig und arbeiten Sie nicht allein, sondern im Team… Die nächste Gruppenarbeit kommt bestimmt! ;)

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50 Jahre Hannover-Kolleg – und auch wir feiern bald!



Zwei Kolleginnen des Wolfsburg-Kollegs sowie der ehemalige Leiter des Kollegs, Günter Schumacher, haben am 08. September am Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Hannover-Kollegs und Abendgymnasium teilgenommen. Neben vielen wertschätzenden Grußworten verschiedener Gratulanten aus der Landesschulbehörde, vom Schulträger, vom Bundesring der Kollegs und Abendgymnasien etc. boten auch der Chor des Hannover-Kollegs sowie ein Lehrerkollege die musikalische Unterhaltung. Krönender Abschluss war die überaus kurzweilige Festansprache von Herrn Prof. Dr. Thomas Ziehe über die Bildungsvorstellungen im Wandel des Zeitgeistes.

Im Anschluss daran feierten Kolleginnen und Kollegen sowie ehemalige und aktuelle Kollegiatinnen und Kollegiaten eine große Party auf dem Schulgelände. Wir danken sehr für die Einladung und wünschen dem Hannover-Kolleg viel Erfolg für die kommenden 50 oder mehr Jahre.

Das Wolfsburg-Kolleg selbst blickt auch auf fast 50 Jahre Bestehen zurück. Unsere Feier findet (voraussichtlich) im September 2018 statt. Die Planungen sind schon angelaufen. Der von Frau Brandes geleitete Festausschuss sucht aber noch Kollegiatinnen und Kollegiaten, die bei der Planung der großen Schulparty im September 2018 mithelfen wollen. Wer Interesse hat, kann sich gern bei Frau Brandes oder Frau Jahn melden. Informationen zu einem Treffen des Festausschusses werden dann am schwarzen Brett ausgehängt.
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Kolleg Olympiade + Fotogalerie 
Fotos: (C) A.Lange 

Sehr sportlich ging es am letzten Schultag vor den Ferien am Kolleg Wolfsburg zu. Um 9:30 Uhr trafen sich die Kollegiaten am TV-Jahn Stadion zur ersten Kolleg-Olympiade. Dabei wurden die Schüler zuerst in Zweierteams aufgeteilt und mussten anschließend elf Stationen mit unterschiedlichen Sportaufgaben bewältigen. Unter anderem wurde Seilspringen, Wikingerschach, oder auch Zielwerfen angeboten. Dabei stand der Spaß im Vordergrund, und der war überwältigend.

Sowohl die Organisatoren, als auch die Lehrer und die teilnehmenden Kollegiaten kamen auf ihre Kosten und hatten einen schönen Vormittag bei bestem Herbstwetter. Am Ende fand eine Siegerehrung statt und der erste Platz ging mit hundert Punkten Vorsprung zum Zweitplazierten an das Team Nico und Janni. Herzlichen Glückwunsch!

Ein großes Dankeschön geht auch an die Organisatoren des Kollegrats, die diese Veranstaltung durch ihr Engagement möglich gemacht haben. An die Lehrer, die als Schiedsrichter mitwirkten und an alle Teilnehmer, die durch ihre Anwesenheit die Arbeit des Organisatorenteams gewürdigt haben. Schön wars…